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In diesem facettenreichen Programm liegt der Schwerpunkt auf Zeichnung und Malerei, wobei nur die letzten beiden Filme etwas aus dem Rahmen fallen. Von skizzenhafter Zeichnung bis zu meisterhaft animierter Malerei werden zwischen Experimentalfilm und opulenter Erzählung zahlreiche Aspekte des künstlerischen Animationsfilms präsentiert. Ein mit künstlicher Intelligenz erstelltes Musikvideo trägt zur Debatte über neue technologische Möglichkeiten bei. Für einen fulminanten Abschluss des Programmes sorgt dann der Hauptpreisträger des Annecy International Animation Film Festivals 2022. (ll/tr)

Anwesende Künstler:innen:
Pelin Kirca, Anne Isensee, Nikolett Fábián, Kim Spierenburg und Georges Schwizgebel

Angesichts der Tatsache, dass Intro im Rahmen des künstlerisch-wissenschaftlichen Projekts „CINÆSTHESIE. Translating Animation“ entstanden ist, das sich mit Fragen zu barrierefreier Animationsfilmproduktion beschäftigte, ist das Ergebnis erfrischend unterhaltsam. Der Film beginnt mit einer alltäglichen Stadtszene, und wir hören die Stimme einer Frau, die das Geschehen anfangs recht passend beschreibt, dann aber zu kritischen und auch sehr privaten Kommentaren übergeht. (tr)

In Beautiful figures gewährt uns Regisseurin Soetkin Verstegen lebendige Einblicke in ihr Notizbuch. Wir erleben Animationen ihrer Ideen und Skizzen zu Erinnerungen, bildgebenden Verfahren, Zellen und Alterung. Körper und Geometrien erforschen die Bildfläche und bewegen sich in fortwährender Transformation, wodurch ein faszinierendes Zusammenspiel von visuellen und gedanklichen Elementen entsteht, das die Betrachter:innen in seinen Bann zieht. (ll)

Weiße und schwarze Farbe (Tusche und Deckweiß) sind die Materialien, mit denen Jake Fried auf einem singulären Malgrund seine hypnotisierende Reise durch gegenständliche und abstrakte Räume in permanenter Verwandlung zum Leben erweckt. Im Kino ist seine einminütige Arbeit ein intensives Intermezzo, seine Werke wurden aber neben der Tate Modern auch in zahlreichen Kunstgalerien auf der ganzen Welt gezeigt und funktionieren dort perfekt in Form von Endlosschleifen. (tr)

Pelin Kırca ist eine multidisziplinäre Künstlerin, ihre surreale Arbeit The Crowd wurde im März 2023 in der Galeri Nev in Istanbul gezeigt. „The Crowd“ heißt zudem eine Werk des 2012 verstorbenen, avantgardistischen Komponisten İlhan Mimaroğlu aus dem Jahr 1971. Dieser ist auch in einer Szene zu sehen, in der es im Saal regnet, ein am Konzertflügel sitzender Schwan versucht wegzufliegen, und er mit Zylinderhut und verschlossenem Regenschirm einfach nur dasteht. (tr)

Die Regisseurin Skirmanta Jakaitė ist bei Vienna Shorts keine Unbekannte. Ihre markante Ästhetik und subtilen, surrealen Geschichten beeindrucken sehr. In diesem Jahr zeigt das Programm ihr neuestes Werk Way Better. Der Film handelt von einem Mann, der nach einem Arztbesuch eine Woche voller Angst und Verzweiflung durchlebt, während er auf seine Testergebnisse wartet. Er befürchtet das Schlimmste, hofft jedoch gleichzeitig auf das Beste. (ll)

Georges Schwizgebel lenkt in seinem neuesten Kurzfilm unseren kritischen Blick auf eine von Männern dominierte Kunst der Malerei und insbesondere auf die Darstellung von People of Color. Die beiden im Titel angesprochenen Gemälde sind „Olympia“ (1863) von Édouard Manet und „La blanche et la noire“ (1913) von Félix Vallotton. Beide zeigen neben dem zentralen Frauenakt eine Schwarze Frau in einer Nebenrolle. Auch zwischen den beiden Bildern sind zahlreiche Verweise zum Thema eingeflochten. (tr)

In eine surreale, träumerisch-dystopische Welt entführt, erleben wir einen Ort, der zwischen Ruhe und Vergänglichkeit schwankt und im Nebel des Vergessens verschwindet. Beeindruckende Bilder, untermalt von schwereloser, sphärischer Musik, versetzen uns in einen hypnotischen emotionalen Zustand, in dem wir den facettenreichen Charakter von Erinnerungen und die angenehmen, doch flüchtigen Freuden des Eintauchens in unsere Gedankenwelt erfahren. (ll)

Yoko Yuki zählt zu den Absolvent:innen der Universität der Künste in Tokio, die offensiv mit einer klassischen japanischen Tradition des Trickfilms brechen und provokativ in Erscheinung treten. Sie beschreibt ihren Film als eine experimentelle Montage tagebuchartig festgehaltener Skizzen; eine übermütige und überbordende Ansammlung von an Kinderzeichnungen erinnernden Animationssequenzen mit chaotischem Soundtrack und Stimmengewirr ist das Ergebnis. Antikunst als Erfolgsrezept. (tr)

Heartbeat ist eine Ode an die Violine und das Fortschreiten im Leben. Die Kombination von Musik und Animationen intensiviert den emotionalen Kern des Stücks und entführt Zuschauer:innen in eine Welt voller Farben und Bedeutung. Die Violine steht für die Schönheit des Musizierens und die Kraft, sich aus schwierigen Umständen zu erheben. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz eröffnet dabei spannende Fragen zur Interaktion zwischen Technologie und Emotionen. (ll)

Ein Gartenzwerg-ähnliches Wesen taucht wiederholt auf – ist es real oder nur Einbildung? Jedes Erscheinen versetzt den Protagonisten in Panik und bringt ihn an den Rand des Wahnsinns. Ein skurril-makabrer Trip mit überraschenden Wendungen, der von Selbsterkenntnis und Selbstliebe handelt und die Zuschauer:innen auf eine unerwartete innere Entdeckungsreise mitnimmt. (ll)