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Dem Begriff Beziehungen folgend, umfasst dieses Programm sechs äußerst unterschiedliche Filme. Eine lesbische Liebeserklärung in Y oder die Lebensrealität einer Frau, die mit 27 immer noch mit ihren Eltern die Wohnung teilt, sind sehr persönliche Erzählungen. Ebenso knüpft ZIMA an reale Erfahrungen an, hier geht es um Erinnerungen an die Jugend in einem Fischerdorf. NOTHING TO EXPECT und A KIND OF TESTAMENT bewegen sich von der Alltagserfahrung ausgehend ins Fantastische; experimentelle Zerlegung von Wirklichkeit betreibt FAMILIES’ ALBUMS. (tr)

Anwesende Künstler:innen:
Franz Impler, Moïa Jobin-Paré und Matea Kovač

„I made a new little short film“, schreibt Franz Impler auf Instagram, und ähnlich locker, wie sich diese Ansage anhört, entwickelt sich dieser schrille Film um die vom Surfen im Internet gelangweilte Figur, die mehr aus Überdruss denn aus Hunger die Zustellpizza bestellt und sich über ihre neuen superschicken Inlineskates freut, mit denen sie, umgeben von fantastischen Wesen, in immer surrealere Dimensionen entgleitet. Ein rasanter Start für dieses Programm. (tr)

Produktion: Franz Impler
Regie: Franz Impler

Der Titel der experimentellen Arbeit von Moïa Jobin-Paré verweist bloß auf einen Aspekt der verwendeten Bausteine, auf Fotos aus Familienalben, die zum Teil fragmentarisch, etwa zu gestikulierenden Handbewegungen, zusammengesetzt werden. Es sind unterschiedliche analoge Materialien und Bearbeitungsmethoden, sowohl im Bild als auch in der Tonspur, die collageartig kombiniert und verdichtet werden und mitunter an improvisierte Live-Performances erinnern. (tr)

Produktion: Moïa Jobin-Paré
Regie: Moïa Jobin-Paré
Verleihfirma: Serge Abiaad

Die lebensfeindliche Kälte des Winters in einem abgelegenen Fischerdorf am Meer bildet den Rahmen für verschiedene narrative Linien, mit denen Tomek Popakul an Erinnerungen an sein vom Katholizismus geprägtes Heimatdorf anknüpft. Mit vornehmlich in expressivem Schwarz-Weiß gehaltenen, handgezeichneten Bildern erzählt er Beziehungsgeschichten zwischen Menschen und Tieren zwischen „warmer, zärtlicher Fürsorge und kalter emotionaler Grausamkeit“ (T. Popakul). (tr)

Produktion: Marcin Podolec, Wiktoria Podolec
Regie: Kasumi Ozeki, Tomek Popakul
Animation: Tomek Popakul, Jakub Baniak, Alicja Blaszczynska, Michal Orzechowski, Olga Klyszewicz
Drehbuch, Kamera, Schnitt: Tomek Popakul
Ton: Michal Fojcik
Verleihfirma: Marta Swiatek

In Y von Matea Kovač verwandelt sich ein leeres Blatt in eine Leinwand voller Erinnerungen. Der Film erzählt mit poetischer Feinfühligkeit von der tiefen Verbindung und den schmerzhaften Brüchen zwischen zwei Frauen. Visuell durch die dynamischen Kohlestiftzeichnungen sehr eindrucksvoll umgesetzt, entfaltet sich die Geschichte von inniger Nähe bis zu schmerzhafter Distanz – ein intimes Eintauchen in die Vielschichtigkeit einer vergangenen Beziehung. (ll)

Produktion: Vinko Brešan
Regie: Matea Kovač
Verleihfirma: Sanja Borcic

Eingeengt durch das Leben bei ihren Eltern und eingelullt von der Monotonie des Alltags, flüchtet sich Alice in ihre Tagträume. Eine Partynacht, die mit einem Fahrradunfall endet, zwingt sie an einen Scheideweg. Der Kurzfilm 27 von Flóra Anna Buda, preisgekrönt mit der Goldenen Palme in Cannes 2023, webt eine spannende Geschichte über das Erwachsenwerden, die Suche nach dem eigenen Ich und den Mut, sich den persönlichen Herausforderungen zu stellen. (ll)

Regie: Flóra Anna Buda
Schauspiel: Natasa Stork, Ádám Fekete
Verleihfirma: Luce Grosjean

A Kind of Testament ist das beeindruckende Erstlingswerk des jungen Comicautors und Illustrators Stephen Vuillemin, an dem er 2016 begonnen hat zu arbeiten. Ausgangspunkt ist ein durchaus noch vollstellbares Szenario: Im Internet stößt eine junge Frau auf Animationen, die aus ihren privaten Selfies unter ihrem eigenen Namen erstellt wurden. Doch die Geschichte entwickelt sich weiter in Sphären zwischen Horror und Surrealismus, wie sie fast nur im Animationsfilm denkbar sind. (tr)

Produktion:Félix de Givry, Ugo Bienvenu
Regie: Stephen Vuillemin
Verleihfirma: Anaïs Colpin